Tinnitus & Hörsturz – Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsmöglichkeiten
Ein Hörsturz ist eine plötzliche, meist einseitige Minderung des Hörvermögens ohne erkennbare äußere Ursache. Betroffene beschreiben das Gefühl, als wäre die Lautstärke im Ohr abrupt heruntergedreht oder als stecke Watte im Gehörgang. Häufig treten zusätzlich verzerrte Töne oder ein dumpfer Druck im Ohr auf. Oft kündigt sich der Hörsturz nicht an – er trifft die Patienten völlig unerwartet.
Tinnitus bezeichnet hingegen Ohrgeräusche wie Pfeifen, Rauschen oder Piepen, die subjektiv wahrgenommen werden. Fast jeder kennt solche Geräusche kurzzeitig, doch wenn sie dauerhaft oder regelmäßig auftreten, können sie sehr belastend sein. Die empfundene Lautstärke wird durch komplexe Prozesse im Gehirn verstärkt, wobei Stress und psychische Belastungen sowohl Ursache als auch Folge des Tinnitus sein können. Ein Teufelskreis, der frühzeitig durchbrochen werden sollte.
Häufigkeit und Bedeutung von Tinnitus und Hörsturz
Rund fünf bis sieben Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einem chronischen Tinnitus. Auch immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene sind betroffen. Aufgrund der möglichen psychischen Belastung und Hörverschlechterung ist eine frühzeitige ärztliche Abklärung essenziell.
Therapie bei Hörsturz und akutem Tinnitus
Die Behandlung eines Hörsturzes oder akuten Tinnitus beginnt mit einer umfassenden HNO-ärztlichen Untersuchung, um andere Ursachen auszuschließen. Die Standardtherapie besteht aus einer ambulanten Infusionstherapie mit durchblutungsfördernden Medikamenten und Cortison, meist in absteigender Dosierung. In leichteren Fällen kann eine medikamentöse Tablettentherapie starten, jedoch sind regelmäßige Hörtests wichtig, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.
Intratympanale Corticosteroid-Therapie
Eine weitere, zunehmend anerkannte Behandlungsoption ist die intratympanale Corticosteroid-Therapie. Hierbei wird Cortison direkt in die Paukenhöhle durch einen kleinen, schmerzfreien Trommelfellschnitt eingebracht. Diese minimal-invasive Methode gilt in den USA bereits als Therapie der Wahl und gewinnt auch in Deutschland an Bedeutung.
Behandlung chronischer Tinnitus-Formen
Für chronischen Tinnitus, besonders den sogenannten Reinton-Tinnitus, der länger als sechs Monate besteht, gibt es innovative Therapien basierend auf neurophysiologischen Erkenntnissen. Da die Ursache meist in Gehirnstrukturen liegt, nutzt die Behandlung gezielt die Neuroplastizität des Gehirns. Ein moderner Ansatz ist die musikbasierte Therapie, die das störende Ohrgeräusch durch gezielte Klangtherapie reduziert. Eine professionelle Untersuchung und Therapieeinleitung ist bei spezialisierten HNO-Ärzten möglich.
Ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten bei Tinnitus
Neben medikamentösen Therapien spielen auch Entspannungsverfahren, Verhaltenstherapien sowie Akupunktur eine wichtige Rolle, um die Belastung durch Tinnitus zu verringern. In manchen Fällen helfen auch subkutane Injektionen homöopathischer Komplexmittel, die wir in unserer Praxis anbieten.
Chancen durch Früherkennung
Ein Hörsturz oder Tinnitus sollten immer frühzeitig ärztlich abgeklärt und behandelt werden, um dauerhafte Hörschäden zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Moderne Therapiemethoden wie die intratympanale Cortisontherapie oder musikbasierte Neuroplastizitätsansätze bieten neue Chancen für Betroffene.